Eignungsuntersuchung: Sportbootführerschein

Jeder Bewerber, der die Prüfung für den Sportbootführerschein ablegen will, ist verpflichtet, einen ärztlichen Eignungstest durchzuführen.

Zweck der Untersuchung

Die Untersuchung dient dazu, mögliche gesundheitliche Einschränkungen zu identifizieren, die die Sicherheit des Bewerbers und anderer Personen auf dem Wasser gefährden könnten. Dazu gehören insbesondere Seh- und Hörvermögen, Gleichgewichtssinn sowie allgemeine körperliche Fitness.

Ablauf der Untersuchung

  • Anamnese: Der Arzt führt ein Gespräch mit dem Bewerber, um dessen medizinische Vorgeschichte zu erfassen. Hierbei werden frühere Erkrankungen, Operationen und aktuelle gesundheitliche Beschwerden besprochen.
  • Sehtest: Überprüfung der Sehschärfe, des Farbsehens und des räumlichen Sehens (ggf. in Kooperation mit einem Augenarzt). Ein gutes Sehvermögen ist unerlässlich, um Hindernisse und andere Boote rechtzeitig zu erkennen.
  • Hörtest: Überprüfung des Hörvermögens, um sicherzustellen, dass der Bewerber akustische Signale und Warnungen wahrnehmen kann (ggf. in Kooperation mit einem HNO-Arzt).
  • Gleichgewichtstest: Test des Gleichgewichtssinns, da ein gutes Gleichgewicht wichtig ist, um sich sicher auf einem schwankenden Boot bewegen zu können.
  • Allgemeine körperliche Untersuchung: Überprüfung des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungenfunktion und der allgemeinen körperlichen Fitness.

Befunde, die zu einer Beeinträchtigung der Tauglichkeit führen:

  • Epilepsie (Anfallsleiden) oder andere Funktionsstörungen des Gehirns
  • Narkolepsie (zwanghafte Schlafanfälle am Tag)
  • Krankheiten, die mit Bewusstseins- oder Gleichgewichtsstörungen einhergehen (z. B. zerebellare Ataxie – Erkrankung des Kleinhirns, die zu einer Störung der Koordination von Bewegungsabläufen führt)
  • Erkrankungen bzw. Schädigungen des Zentralen Nervensystems, z. B. funktionelle Störungen nach Schädelverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
  • Gemüts- und/oder Geisteskrankheiten (z. B. Depressionen)
  • Diabetes mellitus (vor allem ein schlecht eingestellter Diabetes mit hohen Blutzuckerschwankungen)
  • erhebliche Störungen von endokrinen Drüsen wie der Schilddrüse oder der Nebenniere (z. B. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion); Hypothyreose – Schilddrüsenunterfunktion)
  • schwere Erkrankungen der blutbildenden Systeme (Erkrankungen des Knochenmarks, z. B. Leukämie – Blutkrebs)
  • Asthma bronchiale – anfallsweise auftretende Atemnot
  • Herz- oder Kreislauferkrankungen mit Verminderung der Leistungsfähigkeit, starken Blutdruckschwankungen oder erhöhtem Herzinfarktrisiko (z. B. Koronare Herzkrankheit (KHK); Hypertonie (Bluthochdruck); Herzinsuffizienz – ausgeprägte Herzmuskelschwäche)
  • Neigung zu Nieren- und Gallenkoliken
  • Verlust von Gliedmaßen oder Missbildungen, die zu einer Beeinträchtigung der Greifsicherheit und Gang- bzw. Standsicherheit führen (z. B. Amputation nach einem Unfall)
  • Alkohol- oder Drogenmissbrauch

Ergebnis der Untersuchung

Nach Abschluss der Untersuchung stellt der Arzt ein ärztliches Attest aus, das die Eignung des Bewerbers bestätigt oder gegebenenfalls Einschränkungen oder Auflagen enthält.

Für eine sichere Freizeitgestaltung mit dem Sportboot ist der Eignungstest als sinnvolle Maßnahme vor dem Prüfungsantritt zu sehen. Dieser Test dient der Sicherheit des Bewerbers selbst und anderer Personen.