Akupunktur

Die Akupunktur ist eine Jahrtausende alte Behandlungsform aus der chinesischen Medizin, die auf naturwissenschaftlich nachprüfbaren Grundlagen beruht.

Das Verfahren

Bei der Akupunktur werden bestimmte Hautstellen, sogenannte Akupunkturpunkte aktiviert, um Reaktionen im Nervensystem und im Gehirn auszulösen. Die Akupunkturpunkte werden durch das Einstechen von sterilisierten Nadeln (klassische Nadelakupunktur) oder durch

  • Druck - Akupressur
  • Wärme - Moxibustion
  • Licht - Laserakupunktur
  • Elektrizität - Elektroakupunktur/Elektrostimulation stimuliert.

Abhängig davon wo die Akupunkturpunkte liegen unterscheidet man zwischen der Ganzkörperakupunktur, der Ohrakupunktur oder der Reizung von Nah-/Fernpunkten.

Ihr Nutzen

Die Akupunktur dient der Behandlung chronischer bzw. wiederkehrender Schmerzzustände sowie akuter und chronischer Erkrankungen.

Bei chronischen Beschwerden profitieren Sie bei regelmäßiger Akupunkturbehandlung von einem langfristigen Behandlungserfolg.

Bitte beachten Sie:
Die hier aufgeführten Informationen dienen dazu, Ihnen diagnostische oder therapeutische Möglichkeiten aufzuzeigen. Die genannten Effekte hängen von vielen Faktoren ab und können von Patient zu Patient variieren. Ein Erfolg der Behandlung kann nicht versprochen werden. Dies ist bei allen medizinischen Behandlungen so, unabhängig, ob diese eine klassische schulmedizinische oder eine naturheilkundliche Behandlung ist.

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur ist eine alternative medizinische Methode, die ihren Ursprung unter anderem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat. Speziell die Akupunkturtechnik (Synonym: Auriculotherapie) des Ohres wurde durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier etabliert. Er entdeckte das sogenannte Ohrsomatotop, das in Form eines auf dem Kopf stehenden Embryos den Elementen des menschlichen Körpers jeweils ein Äquivalent auf dem äußeren Ohr zuordnet.

Die Ohrakupunktur erfreut sich besonderer Beliebtheit, da die Akupunkturpunkte gut zugänglich sind und auch Regionen, die durch eine Verletzung nicht zugängig sind, therapiert werden können. Der folgende Text gibt einen kurzen Überblick zur Verfahrenstechnik der Ohrakupunktur und ihren theoretischen Hintergründen.

Indikationen

Die Ohrakupunktur wird durchgeführt bei bzw. bei Verdacht auf:

  • akuten und chronischen Schmerzen bzw. Beschwerden des Muskel- und Skelettsystems:
    • akute Traumen
    • Arthralgie
    • Ischialgie
    • Lumbalgie
    • Myalgie
    • Zervikalgie
  • Adjuvante Therapie bei Herzkreislauferkrankungen – z. B. bei Myokardinfarkt oder Hypertonie, dabei besteht das Ziel in der Potenzsteigerung der Medikation bzw. in der Reduktion derselben bei gleicher Wirkung
  • Allergische Erkrankungen – z. B. allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
  • funktionelle Störungen des Respirationstraktes – unter anderem Einsparung von Medikamenten z. B. weniger Cortisoneinnahme bei Asthma bronchiale
  • funktionelle Störungen des Gastrointestinalstraktes
  • funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes – z. B. Harninkontinenz
  • Hormonelle Störungen – z. B. prämenstruelles Syndrom (PMS) oder klimakterische Beschwerden 
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Migräne
  • Neuralgien
  • psychovegetative Befindlichkeitsstörungen
  • psychische Erkrankungen – z. B. Depression oder Angstsyndrome
  • Schlafstörungen – z. B. Insomnie (Schlaflosigkeit)
  • Suchttherapie – Nikotinsucht, Esssucht, adjuvante Therapie bei Drogenentzug
  • Stoffwechselerkrankungen – z. B. Anfangsstadium des Diabetes mellitus Typ 2 
  • Vertigo (Schwindel)

Kontraindikationen

  • akuten Schmerzen
  • absoluten Operationsindikationen – z. B. Appendicitis
  • Erbkrankheiten
  • Blutgerinnungsstörungen
  • lokale Entzündungen am Ohr – z. B. Perichondritis 
  • lokale Verletzungen oder Defekte am Ohr
  • lebensbedrohlichen Erkrankungen
  • schweren Infektionserkrankungen
  • schweren neurologischen Krankheitsbildern
  • Tumorleiden

Das Verfahren

Die Wirkung der Ohrakupunktur wird auf unterschiedliche Weise erklärt, dazu werden zwei Ansätze beschrieben: Der physiologische Ansatz beruht auf der Annahme, dass die Nadelstiche physiologische Strukturen wie das Nervensystem und die Nozizeptoren, die sich in der Haut befinden, reizen. Durch die reflektorische Antwort auf diese Außenreize kann eine Fernwirkung auf andere anatomische Strukturen erzielt werden. Dabei spielen vor allem drei große Nerven bzw. Nervengeflechte eine Rolle:

  • Nervus trigeminus
  • Nervus vagus
  • Plexus cervicalis superficialis

Der zweite Ansatz ist der energetische Ansatz. Diesem liegt die Annahme eines Energiesystems zugrunde, das den Körper neben Blut- und Lymphgefäßen durchströmt. Das Ziel der Ohrakupunktur ist die Stabilisierung und Erhaltung der Dynamik des Energiesystems. Dies beinhaltet im Einzelnen die Aufhebung von Blockaden und die Unterstützung der endogenen Regulationsfähigkeit.

Vor jeder therapeutischen oder diagnostischen Ohrakupunktur steht eine ausführliche Anamnese. Im Gegensatz zur Körperakupunktur können die Ohrakupunkturpunkte nur dann lokalisiert werden, wenn eine Störung oder Irritation vorliegt.

Um diese besagten Punkte auffinden zu können, entwickelte Nogier eine spezielle Methode: Mithilfe des sogenannten aurikulokardialen Reflexes (RAC) können die Ohrakupunkturpunkte lokalisiert werden. Dabei wird der Radialispuls bei Reizung der sensiblen Punkte beobachtet. Verändert er sich, handelt es sich um einen Akupunkturpunkt, der auf eine Störung hinweist und behandelt werden kann. In der Regel wird bei dem jeweiligen Patienten das Ohr der dominanten Seite therapiert, das heißt bei einem Rechtshänder erfolgt die Behandlung am linken Ohr. Handelt es sich um eine einseitige Beeinträchtigung (z. B. Arthralgie im Knie) wird das kontralaterale Ohr behandelt (bei Beschwerden im rechten Knie wird das linke Ohr therapiert). Außerdem gibt es spezielle Punkte, die Wirkungen ähnlich des speziellen Effekts von Hormonen oder Medikamenten entfalten. Sie werden ihrer Wirkung nach bezeichnet, wobei sie nie die exakte Wirkung sondern eine Wirkrichtung beschreiben.

Die Behandlung umfasst mehrere Sitzungen. Dabei werden ca. 1-4 Nadeln senkrecht in einem Winkel von 20° etwa 1-2 Millimeter tief gestochen. Mögliche Varianten sind Dauernadeln oder kleine Druckpflaster in die Samenkörner eingearbeitet sind und vornehmlich bei der Behandlung von Drogenabhängigen (z. B. Nikotinsucht) eingesetzt werden.

Bitte beachten Sie:
Die hier aufgeführten Informationen dienen dazu, Ihnen diagnostische oder therapeutische Möglichkeiten aufzuzeigen. Die genannten Effekte hängen von vielen Faktoren ab und können von Patient zu Patient variieren. Ein Erfolg der Behandlung kann nicht versprochen werden. Dies ist bei allen medizinischen Behandlungen so, unabhängig, ob diese eine klassische schulmedizinische oder eine naturheilkundliche Behandlung ist.